Cup der Deutschen Einheit 2023

Schach verbindet

Geburtstage 021023 akRunde 4 - Bergfest - Mitte des Turniers. Zeit also, den Blick schweifen zu lassen.

Zuallererst rücken die beiden Geburtstage ins Bild. Heute war also, nachdem er gestern schon einmal aufgerufen worden war, tatsächlich der Geburtstag von Dieter Donath vom Hildesheimer SV.

Aufgrund des gestrigen Fehlers und der Intervention einiger Spiele war außerdem eine unvollständige Eintragung in der Datenbank aufgefallen, durch den der Geburtstag von Elisabeth Vogel vom Schachklub Altona 1873 am 29. September fast untergegangen wäre. Der Hauptschiedsrichter gratulierte beiden und überreichte je ein Reiseschachbrett aus Holz.

PdT 1 akDas Preisrätsel des Tages feierte mit der Präsentation der 3. von 5 Aufgaben sein „Bergfest“. Unter den 11 richtigen Einreichungen aus der 1. Runde wurde Max Oramus von der USC Viadrina ausgelost, der sich über Band 1 der Schach-Reihe von Susan Polgar freute: Richtig Schach Lernen - Schachmatts, die man kennen muss.

Viele der Preise, über die sich Spieler und Gewinner freuen, kommen übrigens von Euro Schach International.

Auch 2023 arbeiten wieder vier Schachfreunde daran, das Turnier mit der vollen Punktzahl abzuschließen: In Gruppe 5 Dietmar Niemierza vom Wernigeröder SV Rot Weiß, genau wie Horst Lahn vom Mümmelmannsberger SV in Gruppe 8 und Katja Hommel vom SK Lehrte 1919 in Gruppe 10-11. Bei Lisa Nölle von den Bergischen Schachfreunden 1923 aus Gruppe 7 bleibt das Zwischenergebnis sozusagen in der Familie, denn während sie 2023 die volle Punktzahl erreicht, war es im vergangenen Jahr Michael Nölle, dem dies gelang.

4 aus 4 kJeder kennt sie und erfreut sich daran: Namen, die besondere Konstellationen bilden, und die auch beim Cup der Deutschen Einheit manchmal aufkommen. In Runde 1 spielten in diesem Jahr die Schachfreunde Friedel gegen Schießl ebenso gegeneinander wie Walter gegen Wolter und Rausch gegen Pilz. Ob Ziege gegen Bock oder Becker gegen Mezger - kaum war das Thema aufgekommen, hatte jeder weitere Beispiele aus seinem Erfahrungsschatz zu bieten.

Ein bisschen Statistik gefällig? Von 193 Teilnehmern sind 12% aus der Altersgruppe U 18. Gruppe 12 ist je zur Hälfte mit männlichen und weiblichen Spielern besetzt. Das Turnier als Ganzes hat einen Frauenanteil von 16%. Drei blinde Schachfreunde spielen diesmal mit, übrigens in drei unterschiedlichen Gruppen.

Und zum Abschluss unserer kleinen Umschau noch die Zahl des Turniers. Sie lautet: 31 387.

So viele Tage liegen zwischen dem ältesten Teilnehmer Horst Malchow und Gabriel Stamm, dem Jüngsten. Man könnte auch sagen: 85 Jahre, 11 Monate und 6 Tage.

Es stimmt einfach, was oft gesagt wird: Schach verbindet!

Rapunzel im Hamburger Umland

Der „Tag des HKK Hotels“ begann mit einem Dank an unseren Veranstaltungsort und alle, die mit großartigem Engagement bestens für uns sorgen. Ein kurioser Fehler bei einem Geburtstag ließ sich schnell aufklären (und auf den nächsten Tag verschieben), und so konnten Schachfreunde und Begleiter nach einer ruhigen Runde in einen sonnigen Nachmittag starten.

Wanderung Ilona Kindermann 4 ak„Schiedsrichtergeführte Harzwanderung...“ lautet der Veranstaltungstitel im Rahmenprogramm - eigentlich „...mit Martina und Martin“. Aber da Martina (Jordan) zwei Tage vorher mit vollem Einsatz die Wegstrecke getestet hatte, musste sie mit einer heftigen Erkältung das Bett hüten. Kurzerhand sprang Bernhard (Riess) ein, um sich gemeinsam mit Martin (Sebastian) und einer fröhlichen Wandergruppe auf den Weg durch den Harz zu machen.

Zwei der wanderwilligen Schachfreundinnen hatten diese Tour schon vor vier Jahren mitgemacht, als im strömenden Regen gestartet wurde und der Regen der tapferen Truppe bis zum bitteren Ende die Treue hielt.

Diesmal hatten die Wanderer Glück mit dem Wetter, und so ging es bei Sonnenschein und milden Temperaturen durch die Salzbergstraße zur Marthabuche. Vorbei am Waldgasthaus Armeleuteberg, war das eigentliche Ziel der Kaiserturm. Der auch „Rapunzelturm“ genannte Aussichtspunkt ist Endpunkt des Wernigeröder Märchenwegs.

Unterwegs wurde viel gelacht. So stellte jemand die Behauptung auf, Schiedsrichter Martin SebastianWanderung Ilona Kindermann 2 k habe sein wallendes Haupthaar abgeschnitten und aus dem Turmfenster gehängt. Als angebliche Beweise wurden der dort baumelnde Zopf sowie Martins „fleischfarbene Mütze“ angeführt. Wie zu hören war, wurden auch Wettrennen auf den Brocken vereinbart.

Seit Jahren hält sich hartnäckig die Behauptung, dass sich einige nur zur Wanderung anmelden, um einen der liebevoll gepackten Verpflegungsbeutel zu erhaschen. Bewiesen werden konnte dies nie, und doch griffen alle beherzt zu, als der vereinbarte Rastplatz am Kaiserturm erreicht war.

Nach der Stärkung ging es vorbei am Skilift und einer tollen Aussicht ins Zwölfmorgental Richtung Harburg, wobei einige Wanderfreunde erstaunt feststellten, dass sie sich nicht plötzlich im Hamburger Umland befanden. Andere suchten vergeblich die namensgebende Burg, die längst abgetragen war, als 1870 ein erstes Ausflugslokal errichtet wurde. Sichtbar ist heute nur noch der Burggraben.

Und so ging es fröhlich und beschwingt vorbei an der Schanzenanlage im Zwölfmorgental zurück Richtung Wernigerode. Natürlich fanden sich einige Schachfreunde, die großspurig einen Skisprung ankündigten - allerdings erst „für nächstes Jahr“.

Wanderung Ilona Kindermann 6 7 8

Von der Brandmauer zur Firewall

Zwerg Wernigerode akZahlreiche Spieler hatten sich schon im Vorfeld angemeldet, und nach dem Hinweis auf 18 verschiedene Führungen in 14 Jahren kamen noch einige hinzu. So machten sich am Samstag gegen 15.00 Uhr zwei Gruppen auf, um mit der erfahrenen Stadtführerin Anja Storm und ihrem Kollegen Werner Heyder, der sich im Un-Ruhestand noch zum Stadtführer hatte ausbilden lassen, die Bunte Stadt am Harz zu erkunden.

Anja Storm führte ihre Gruppe Richtung Altstadt, vorbei an der Alten Kapelle ins Heideviertel. Vor der ehemaligen Mühle sitzt dort der Zwergenkönig, der einst in der Mühle gearbeitet haben soll. Weiter ging's vorbei am Wernigerode_Altstadt_1_ak.jpgGymnasium zum Westerntor. In der Kochstraße im ehemaligen Handwerkerviertel findet sich auch das Kleinste Haus. Da früher nur Bürgerrechte bekam, wer ein eigenes Haus in der Stadt bewohnte, machte im 18. Jahrhundert ein findiger Mann dort eine kleine Baulücke ausfindig, um mit einem Trick - er sparte sich die Giebelwände - ein sehr kleines Haus zwischen die Nachbargebäude zu setzen. Auf den kaum 30 m² sollen bis zu 11 Personen gewohnt haben. Vorbei am Schiefen Haus ging's weiter zum malerischen Wernigeröder Rathaus und von da aus in die Breite Straße.

Neben dem bekannten Cafe Wien findet sich ein eher schmuckloses Fachwerkhaus, das einst der Feuerwehr gedient haben soll, bevor es im 19. Jahrhundert von einem Kaufmann zu einem Geschäft umgebaut wurde.

Johanniskirche kDie Wege beider Führungen kreuzten sich zwischen Rathaus und Nicolaiplatz. Gemeinsames Thema war das in Wernigerode reichlich zu bestaunende Fachwerk, wobei sich in der Altstadt Brandmauern zwischen den Häusern befinden, in der Neustadt nicht. Ein findiger IT-ler unter den Schachspielern zog sofort die Parallele zwischen der mittelalterlichen Brandmauer und der digitalen Firewall.

Aber das Wernigeröder Fachwerk hat noch mehr zu bieten, denn den Mustern werden bestimmte Bedeutungen zugeschrieben: Kreuze stehen für Reichtum, Rauten für Fruchtbarkeit. Sogar ein Haus mit süddeutschem Fachwerkmuster ist zu bestaunen, die ehemalige Schmiede in der Breite Straße 95, die ursprünglich von einem schwäbischen „Auswanderer“ erbaut worden war. Auch Merkmale an den Häusern lassen oft auf Entstehungszeit und „Innenleben“ schließen. So weist das Barockhaus in der Pfarrstr 30 größere Fensterabstände als die umliegenden Gebäude, was auf größere Räume schließen lässt.

Leider ist die St. Johanniskirche in der Neustadt nur vormittags offen, so dass Werner Heyder Stadtfuhrung 2 kden wirklich sehenswerten fünfteiligen Wandelaltar nur beschreiben konnte. Der Turm, ein ehemaliger Wehrturm von 1270 und die knapp 200 Jahre jüngere Kirche wußten ebenso zu beeindrucken wie die bald 600 Jahre alte Linde im Kirchhof.

Werner Heyder wußte seiner Gruppe aber auch über andere Zahlen Auskunft zu geben, denn von Wernigerodes 32.000 Einhwohner leben 28.000 direkt in der Stadt. Zwar gibt es 4.000 Arbeitsplätze in der Industrie, aber der Haupterwerbszweig ist mit 7.000 Betten, 100 gastronomischen Betrieben und rund 2 Millionen Tagesbesuchern proKrummelsches Haus ak Jahr eindeutig der Tourismus.

Nach der von einem Bombenabwurf im Februar 1944 stammenden Baulücke in der Breite Straße zwischen den Hausnummern 82 und 84 ging's vorbei am ehemaligen Hotel zum Bären (Breite Str. 78) und dem ehemaligen Neustädter Rathaus (Breite Str. 80). Spannend wurde es am Krummelschen Haus, weil die Schnitzereien am Renaissancebau von 1674 die damals bekannte Welt zeigen. So fehlt zum Beispiel der Kontinent Australien.

Über den Nicolaiplatz führte der Weg zum Marktplatz mit dem bekannten Wohlthäterbrunnen, von wo aus einige Teilnehmer die zwei informativen und kurzweiligen Stunden in den örtlichen Cafés ausklingen ließen.

Der Tag des fliegenden Königs

20230930 GEB JR Muller akFür Jörg Rene Müller vom Schachverein Zugzwang 95 aus Berlin startete der Morgen mit Beifall. Denn Hauptschiedsrichter Egmont Pönisch überreichte ihm zum Geburtstag eine Schachuhr, ein sekundengenau gehendes Sondermodell mit Quarz-Uhrwerk.

Das Motto des Tages, den „Wernigerode-Tag“, nutzte Ingrid Schulz, um die heutigen Stadtführungen vorzustellen. Wegen der großen Zahl der Anmeldungen hat sie auch in diesem Jahr zwei Führungen bestellt. In 14 Jahren haben übrigens 18 unterschiedliche Stadtführer die Teilnehmer vom Cup der Deutschen Einheit betreut. Und da jeder den Fokus auf ein anderes Thema legt, bleibt es auch für „Wiederholungstätern“ unter den Teilnehmern spannend.

Vor dem Höhepunkt des Morgens ließ es sich Dr. Jordan nicht nehmen, unter dem Beifall des Publikums das Schiedsrichter- und Orga-Team vorzustellen.

Lang erwartet, endlich da: Der Start des Preisrätels! Die erste Aufgabe durfte schon ab dem Vorabend „berätselt“ werden, aber Briefkasten und Lösungszettel legte Heike Wöst - trotz zahlreicher Nachfragen - erst zum Rundenstart aus.

Die ganze Bandbreite des Menschlichen zeigte sich einmal mehr im Turniersaal.

Ein Spieler demonstrierte das perfekte Verlassen des Bretts „am Zug“ in sechs Schritten: Uhr anhalten - Schiedsrichter aufsuchen - informieren - Schiedsrichter bitten, die Uhr in Gang zu setzen - Saal verlassen.

Etwas unkonventioneller ging es an einem anderen Brett zu, wo das Beenden einer Partie durch eine Art Schach-Basketball ausprobiert wurde. Nach einem misslungenen Zug schmiss der Spieler seinen König im hohen Bogen aufs Brett und rannte aus dem Saal. Die verdutzte Frage des Gegners, ob das als Aufgabe zu werten sei, musste der hinzugerufene Schiedsrichter allerdings verneinen. Wie zu erwarten war, gab der Werfer die Partie kurz danach tatsächlich auf.

Am Ende einer ansonsten ruhigen Runde freuten sich Teilnehmer und Begleiter auf einen sonnigen Nachmittag in der Bunten Stadt am Harz.

One night in... Wernigerode

Spielsaal Eroffnung 2023Zum Start kurz nach 17:15 Uhr war noch Zuversicht angesagt. Spieler und Organisatoren freuten sich nach einem Jahr wieder auf Schach im Saal des HKK-Hotels.

Besonders glücklich, die Spieler zu begrüßen, war Hoteldirektor Björn Rosenberg. Vor dem Schach hatte nämlich die Energieministerkonferenz im HKK Hotel getagt, was für alle Hotel-Mitarbeiter eine kuriose Herausforderung dargestellt hatte. Nicht nur, dass sie selbst ihre eigenen Büros nur in Polizeibegleitung betreten konnten. Eine Kollegin war sogar am Boden fixiert worden, bis klar war, dass sie tatsächlich zum Hotelpersonal gehörte.

Auch beim Schach kommt ein mulmiges Gefühl auf, wenn unerwartet ein ziemlich großer Hund den Saal betritt, wusste Dr. Jordan zu berichten . Wenn dann am anderen Ende der Leine ein Polizist folgt, geht es eher nicht um Drogen. Vielmehr sorgen vierbeinige „Amtsträger“ als Sprengstoff-Spürhunde auch bei Schachturnieren für die Sicherheit besonders hochrangiger Gäste oder Mitspieler.

In der Vorstellung des Rahmenprogramms erstaunte auch Ingrid Schulz mit einer kleinen Statistik: In bisher 13 Jahren wurden unglaubliche 75 unterschiedliche Sehenswürdigkeiten angefahren! Viel Lob heimste sie ein, nicht nur weil sie schon ein Jahr vorher mit den Vorbereitungen startet. Vor allem hat sie es immer wieder geschafft, für gutes Wetter zu sorgen. Wirklich schlecht war es in all den Jahren nur einmal, als bei einer Tour auf den Brocken ein Orkan aufkam.

Hauptschiedsrichter Egmont Pönisch gab den Überbringer schlechter Nachrichten, denn mehr als 10 Nachmeldungen - verursacht durch massive Staus und Zugverspätungen - führten zu ebenso massiven Verzögerungen bei der Auslosung.

Also folgte der „Info-Block mit Dr. D.“, um die Wartezeit zu überbrücken: Dr. Dirk Jordan stellte das günstige Mittagsangebot vor, das ab dem zweiten Tag im Foyer hinter dem Saal angeboten wird. Die ebenfalls vorgehaltene Kaffeebar mit Kasse des Vertrauens funktioniert nur, wenn - wie schon in den Vorjahren - alle brav ihren Obolus entrichten. Gemeint ist natürlich keine altgriechische Münze im Wert von 1/6 Drachme oder 0,0005 €, sondern der vom Hotel aufgerufene Preis für einen Pott Kaffee oder Tee.

Und da immer noch keine Schiedsrichter mit Partie-Auslosungen zu sehen waren, blieb dem gefasst lauschenden Publikum der „Technische Teil“ mit einer Erklärung zu den 12 Gruppen nicht erspart: Bei zu geringer Gruppengröße kann zusammengefasst werden, wobei die finale Auswertung immer getrennt erfolgt, so dass in jeder Gruppe ein Pokal und zahlreiche Preise zu gewinnen sind.

Und während Dr. Jordan noch die Uhr erklärte, gaben im Hintergrund Schiedsrichterteam und Orga alles. Auch das größte Problem in solchen Fällen - die Sitzverteilung der Gruppen im Saal - konnte gelöst werden.

Schließlich war alles bereit, es erklang erneut die bekannte Melodie aus dem Musical CHESS, und um 18 Uhr konnte es endlich losgehen: Schwarz drückte die Uhr, Weiß zog. Endlich wieder Schach in Wernigerode!

 

2023 - Die Anmeldung ist eröffnet

Anmeldung eroffnet 2023

Endlich ist es so weit! Die Anmeldung zum 14. Cup der Deutschen Einheit 2023 ist eröffnet. Denn es wird wieder Zeit für Schach vom 29. September bis 5. Oktober 2023 im HKK Hotel in Wernigerode.

Wie in jedem Jahr hat sich das Orga-Team Mühe gegeben, vieles beprochen, geregelt und überarbeitet, bis die Anmeldung freigeschaltet werden konnte.

Also auf geht’s! Wir freuen uns auf euch!

 

Aufmerksame Nutzer unserer Website werden bemerkt haben, dass wir ein Versprechen eingelöst haben. Euch und uns allen haben wir mit dem neuen Foto-Archiv einen lang gehegten Wunsch erfüllt. In der nächsten Zeitwerden wir es mit Bildern aus den letzten 13 Jahren Cup der Deutschen Einheit füllen.

Zum neuen Jahr

D Cup Neujahrsgrus 2023 mit Text

wünschen wir allen Schachspielern,

Freunden und Unterstützern des Turniers. 

 

Mit den besten Wünschen für ein friedvolles, 

gesundes und glückliches Jahr

freut sich das ganze Orga-Team

auf ein Wiedersehen in Wernigerode.