Berichte vom Deutschland-Cup 2011

Der Deutschland-Cup 2011 in Wernigerode ist eröffnet

 

Deutschland-Cup 2011: Blick in den TurniersaalDie einführenden Worte vom stellvertretenden Oberbürgermeister der Stadt Wernigerode Andreas Heinrichs, des Schatzmeisters des Deutschen Schachbundes Michael S. Langer und natürlich des Turnierorganisators Dr. Dirk Jordan leiteten die 96 Spieler in heiterer Stimmung ins Turnier. Der Spielsaal ist groß und prächtig illuminiert und bietet Platz genug für die Brettkämpfer. Für Speisen und Getränke ist natürlich auch gesorgt; der Service des Vier-Sterne "Harzer Kulter- & Kongresshotel", kurz HKK, ist bezaubernd und präzise, alle Teilnehmer sind zufrieden.

v.l.n.r.: Dr. Dirk Jordan, Michael S. Langer, Andreas HeinrichsGespielt wird in sieben Gruppen, von denen die Gruppe 1-3 die spielstärkste ist. Nominell an deren Spitze steht Prof. Dr. Friedbert Prüfer, der mit seiner DWZ von 2143 für den Leipziger Verein "Lok Engelsdorf" aktiv ist. Ihm in der Startliste nachfolgend ist der Bremer Frank Peters von der "Bremer Schachgesellschaft" mit einer DWZ von 2111. Ob der Leipziger der ihm damit zugewiesenen Favoritenrolle gewachsen sein wird, entscheiden die nun folgenden sechs Runden. Natürlich wird in allen 12 ausgeschriebenen Wertungsgruppen der Sieger ermittelt und erhält den Pokal aus Dresdner Porzellan.

Die Gruppe 4/5 ist viel ausgeglichener als die Spitzengruppe besetzt. Der Erste der Setzliste, Helmut Kracht aus Kaltenkirchen, hat eine DWZ von 1890 und der Elfte, Olaf Arndt ("Horst-Emscher 31") nur 59 Wertungspunkte weniger, nämlich DWZ 1831. Das wird eine richtig spannende Sache!

Aber das ist in den anderen Gruppen ganz ähnlich. Schon in der Gruppe 6 sehen wir den Ersten der Startrangliste, den Dresdner Martin Keeve mit einer DWZ von 1699 nur 93 Zähler von dem weit angereisten Norbert Simmon (SG Schwabing / München), DWZ 1606, entfernt. Jeder, der schon einmal Turnier gespielt hat, weiß: Voraussagen oder Favoriten gibt es in solchen Partien nicht, dafür sind die Spieler zu gleichwertig.

Die Gruppe 7 wird am Turnierbeginn von Uwe Wiese, DWZ 1583, vom SK Goslar angeführt, einem echten "Harzer" also. Ihre Spanne reicht bis zum Zwöften Torsten Kumbernuß aus Grevesmühlen, DWZ 1502.

Die Gruppe 8-10 ist die mit den meisten Teilnehmern. Gleich achtundzwanzig Spieler, von Erwin Hinz (SK Kaltenkirchen, DWZ 1227) bis Heribert Herrmann (SSG Lübbenau, DWZ 1488) treten an, um den Besten unter sich auszuspielen. Diese Gruppe zeigt stellvertretend für andere den "normalen" Schachspieler des Deutschen Schachbundes, der eben nicht Großmeister ist und eben nicht sieben Tage (oder mehr?) in der Woche im Schach aktiv ist, sondern das Spiel der Spiele mit Feuereifer, großem Ernst und doch sportlicher Heiterkeit betreibt, wofür der Rahmen dieses Turniers mit dem großen Hotel und dem exzellenten Turnierpersonal jede Gelegenheit gibt.

Gruppe 11 ist mit acht Spielern in der DWZ-Spanne zwischen 1198 (die 15jährige Natalie Ehrenberg, USC Viadrina Frankfurt / Oder) und 1100 (Panagiotis Kouris, SV Eintracht Derenburg) besetzt. Beim Apotheken-Turnier in Görlitz trainierte sie vor ein paar Wochen noch ein wenig für den Deutschland-Cup: Zieht Euch also warm an! - Obwohl, wie versichert wird, sich das außerordentlich angenehme Spätsommer-Wetter dieser Tage noch bis zum Tag der Deutschen Einheit, dem Turnierende, halten soll. Beste Bedingungen also von innen und außen!

Gruppe 12 ist die "Wundertüten-Gruppe". Nicht als Anspielung auf die Schultüten, sondern weil einem Ratings 1069 (Michail Charalambakis, SV Altenbach, der Ranglisten-Erste) und "nicht vorhanden" (zum Beispiel Jürgen Dammann, SK Weinheim) einfach gar nichts sagen. Der Spieler kann sich von diesem Niveau schon in wenigen Monaten seit der letzten Daten-Erhebung unglaublich entwickelt oder einfach nur entschlossen haben, keine Figuren mehr einzustellen. Auch hier also Spannung pur! Wir warten auf die ersten Ergebnisse.