Cup der Deutschen Einheit 2021
Junges Spiel mit alter Geschichte
- Geschrieben am 07. Oktober 2021 16:59 Uhr von Heike Wöst
Vor der 7. Runde übergab Hauptschiedsrichter Egmont Pönisch ein Heft „Schach-Problem – 100 Taktik-Aufgaben“ von Chess Base an Guido Giese; Michael Hellmich durfte sein Geburtstagsgeschenk, ebenfalls ein Heft mit Taktik-Aufgaben, nach seiner Partie entgegennehmen
Tagessieger von Tag 4 beim Preisrätsel wurde Horst Wunder, der seine DVD „FRITZ TRAINER Master Class Alexander Alekhine“ von ChessBase überreicht bekam.
Bevor die Runde freigegeben wurde, galt es noch, Roland Katz vom Präsidium des LSV S-A und Landesspielleiter zu begrüßen.
Die ruhige letzte Runde fand kurz nach 14 Uhr ein rechtzeitiges Ende. Der Umbau des Saals ging dann, schnell vonstatten, und so konnte Turnierdirektor Dr. Dirk Jordan die Siegerehrung pünktlich beginnen.
Hoteldirektor Björn Rosenberg erinnerte sich an das erste Turnier, als 48 Spieler nach Wernigerode kamen und staunte über das tolle Teilnehmerfeld im 12. Jahr. Die Schachspieler seien im Hotel nicht nur beliebt, weil sie eine wirklich angenehme und nette Gästegruppe seien, sonder vor allem weil sie immer gutes Wetter mitbrächten.
Unter tosendem Beifall verkündete er, dass das gesamte HKK Hotel sich schon jetzt darauf freut, den Cup der Deutschen Einheit vom 03.10.2022 bis 9.10.2022 zu beherbergen.
Roy Radünzel, Hauptamtsleiter der Stadt Wernigerode, überbrachte die Grüße von OB Peter Gaffert, der sich im Urlaub befindet. Zwischen Schach und Wernigerode sieht er zahlreiche Parallelen, denn beide bringen eine Jahrhunderte alte Geschichte mit, sind aber gleichzeitig modern und jung.
Schließlich lobte Roland Katz, der auch im Namen von Andreas Domaske – Präsident des LSV Sachsen Anhalt – nach Wernigerode gekommen war, die Leistung des Teams hinter dem Cup der Deutschen Einheit.
Und schon war es Zeit für die Siegerehrung.
5 Punkte aus sieben Runden erreichte in Gruppe 1 Andreas Arnold Schmitz vom SV Springer Hitdorf, der damit Gesamtsieger des Cups der Deutschen Einheit 2021 wird.
Mit 6,5 Punkte aus 7 Runden nehmen Jörg Schiefer aus Gruppe 10, ein vereinsloser Spieler aus Magdeburg, und Max Oramus aus Gruppe 12 vom USC Viadrina Frankfurt (Oder) das höchste Ergebnis mit nach Hause.
In der besonders umkämpften Gruppe 8 kamen 4 Spieler auf einen Endstand von 4,5 Punkten. Dr. Gerd Reinecke von der SchVgg Blankenese 1923 setzte sich nur durch eine etwas bessere Sonneborn-Berger gegen seine nächste Konkurrentin durch.
Neben Nico Förster aus Gruppe 6 vom 1. SC Anhalt und Kaiwen Wang aus Gruppe 7 vom Hamburger SK, konnten auch Linus Freise vom KSV Rochade Braunschweig (Gruppe 9) und Hartmut Unruh von den SF Korbach (Gruppe 11) das Turnier mit 6 aus 7 abschließen.
Alexander Kelemen aus Gruppe 3 vom SC Weiße Dame Ulm und Frank Fritsche aus Gruppe 5 vom Zwickauer Schachclub errangen mit 5,5 Punkte ihr Pokale.
Sven Hagemann vom KSV Rochade Braunschweig schloss Gruppe 2 mit 5 aus 7 ab; ebenfalls 5 Punkten konnte Yunong Elias Lu aus Gruppe 4 vom Hamburger SK mitnehmen.
Alle Gruppensieger erhielten aus den Händen von Hoteldirektor Björn Rosenberg, Hauptschiedsrichter Egmont Pönisch, Hauptamtsleiter Roy Radünzel, NSR Heike Wöst, Landesspielleiter Roland Katz, und Martina Jordan als Vertreterin von „Ran ans Brett“ ihren begehrten Pokal sowie eine Urkunde und einen Sachpreis. Ebenfalls über Urkunde und Sachpreis freuten sich die Plätze zwei bis fünf. Wir danken Martin Sebastian, Ute Bornkampf, Eckart Stets und Jürgen Wischumerski, ohne deren Assistenz im Hintergrund die reibungslose Siegerehrung nicht möglich gewesen wäre sowie Ingrid Schulz für die Fotos..
Bei der 5. Ziehung im Preisrätsel des Tages ermittelte Losfee Roland Katz aus 8 richtigen Lösungen Philipp Zitzelsberger als Gewinner der DVD „FRITZ TRAINER Master Class Mihail Tal“ von ChessBase.
Dann kam es zur mit Spannung erwarteten Auslosung des Gesamtsiegers. Aus allen Einsendungen der fünf Tage zog Losfee Roy Radünzel Max Oramus vom USC Viadrina Frankfurt (Oder), der das begehrte selbsthaftende Demobrett mit nach Hause nehmen darf.
Beim Verlassen des Saals lagen wie gewohnt die Teilnehmer-Urkunden, Endstände sowie Gutscheine von Euro Chess Dresden und ChessBase zur Abholung bereit.
Viele Schachfreunde freuen sich schon aufs nächste Jahr. Einige besonders Eifrige, die versuchten, sich sofort für 2022 anzumelden, mussten leider auf den offiziellen Start der Anmeldung vertröstet werden.
Maskenfrei bei Bier und Braugerste
- Geschrieben am 07. Oktober 2021 10:07 Uhr von Heike Wöst
Um 15.15 Uhr fuhr die rote Schlossbahn vor, um eine fröhliche Gruppe von 40 Schachfreunden, Orga und Schiedsrichtern zur Hasseröder Brauerei zu bringen.
Nachdem der corona-konforme Einlass incl. Fiebermessen, der Entgegennahme eines farbigen Kennzeichungs-Armbands und dem Überstreifen einer orangen Sicherheitsweste absolviert war, eröffnete sich den Mitgereisten eine neue, alte Welt: Ab dem Zeitpunkt duften sie sich frei ohne Maske bewegen, und der Ausspruch „wie früher“ war mehr als einmal zu hören.
Ebenfalls wegen der Corona-Regeln wurde die Gruppe zweigeteilt: 20 Teilnehmer lernten bei der Führung die Brauerei kennen und erfuhren Historisches, Technisches und Praktisches übers Bier brauen. Die anderen 20 durften zuerst zur Verkostung. Nach einer Weile wurde gewechselt, und die jeweils anderen kamen zur Führung bzw. zu ihrer Verkostung. Allerdings bemerkten erfahrene Brauerei-Fahrer, dass es auch beim Speiseangebot eine Änderung gab, denn neben den dargebotenen Würsten und Käsen fehlte auf den kalten Platten das beliebte Mett.
Im Laufe des Ausflugs kam es zu zwei medizinischen Notfällen.Wir können berichten, dass im einen Fall schnell die passende medizinische Betreuung aufgenommen werden konnte und nach aktuellem Stand voraussichtlich nach einer Nacht in ärztlicher Obhut die Heimreise angetreten werden kann. Im anderen Fall kann das Turnier fortgesetzt werden.
Nach einem schönen und interessanten Ausflug brachte die Schlossbahn danach eine Truppe in leicht gedrückter Stimmung zurück zum Hotel. Wie schon so oft waren allerdings in beiden Fällen Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt unter den Schachfreunden beeindruckend.
Blitz beim Busausflug
- Geschrieben am 06. Oktober 2021 14:13 Uhr von Heike Wöst
Er ist uns ja bestens bekannt, unser guter, alter Saurer Postbus, der schon in den 1950er Jahren in der Schweiz über die Berge knatterte. Langsam und gemächlich zieht er seit einigen Jahren im Harz als Touristenattraktion seine Bahnen. Und doch ist er auch im hohen Bus-Alter noch für Überraschungen gut.
Denn beim Ausflug „Rund um den Brocken“ gelang ihm das Undenkbare: Er wurde GEBLITZT! Zwar bergab und mit Rückenwind, aber es stimmt. Fahrer Hermann Blume und sein Chef erhalten in absehbarer Zeit eins diese unbeliebten, kostenintensiven Schwarz-Weiß-Portraits von der Bußgeldstelle.
Über Drei Annen Hohne ging es nach Schierke in die Alte Apotheke „Zum roten Fingerhut“. Dort erfand Apotheker Drube einst das Magen-Elexier „Schierker Feuerstein“. Von da führte der Weg zum Friedhof, um an Drubes Grab den berühmten Spruch zu bewundern:
ruht Apotheker Drube.
Oh' Wanderer eile fort von hier,
sonst kommt er raus und trinkt mit Dir.
Reiseführerin Kerstin Ender war bestens informiert, denn die Drohung des Grabspruchs liesse sich nur durch präventives Einfüllen hochprozentiger Flüssigkeiten entschärfen, wie sie den Teilnehmern mitteilte. Und so durften sich jeder über eine Kostprobe des Schirkuja, den es nur in Schierke in der Apotheke zu kaufen gibt, freuen.
Weiter führte die gemächliche Fahrt über Elend und Braunlage in den niedersächsischen Teil des Oberharzes. Auf dem Torfhaus angekommen, genoss die Reisegruppe auf 821 Meter üNN den Blick auf den Brocken, der sich wie so oft in Wolken hüllte, und weite Teile des Harzes. Natürlich durfte zur Stärkung ein Besuch der Bavaria-Alm nicht fehlen.
Danach freuten sich alle auf den Fotostopp beim Radauwasserfall. Dass daraus wegen einer engen Baustelle nur eine Vorbeifahrt werden konnte, ahnte noch niemand. Aber Fahrer Hermann und Frau Ender wussten sich zu helfen: Kurz entschlossen ging es zum Fotostop ans Kloster Ilsenburg, das leider schon geschlossen war. Sicher ist es für die kommenden Touren einen Besuch wert.
Am Ende der Fahrt über Bad Harzburg zurück nach Wernigerode.war der Brocken einmal umrundet und die Gruppe rundum zufrieden.
Geschenke, Geschenke...
- Geschrieben am 06. Oktober 2021 13:29 Uhr von Heike Wöst
Vor der 5. Runde durfte Markus Hempel, assistiert von seiner Tochter Julia, über Glückwünsche zu seinem Geburtstag freuen. Als Geschenk überreichte ihm Hauptschiedsrichter Egmont Pönisch ein Heft „Schach-Problem – 100 Taktik-Aufgaben“ von Chess Base.
Julia war es dann auch, die als Glücksfee beim Preisrätsel des Tages aus den zwei richtigen Antworten Max Oramus als Gewinner ermittelte. Er freute sich über eine DVD „FRITZ TRAINER Master Class José Raúl Capablanca“ von ChessBase.
Ruhe im Karton?
- Geschrieben am 06. Oktober 2021 12:42 Uhr von Heike Wöst
Es scheint eine weit verbreitete Meinung zu sein, dass beim Cup der Deutschen Einheit alles so ruhig abliefe und kaum Vorfälle zu berichten seien. Dem möchten wir entschieden entgegentreten.
So beschwerte sich ein Spieler, dass nach einer Weile in der Partie die Uhr aufgehört habe zu blinken. Vom Schiedsrichter erfuhr er dann, dass die Uhr bei nachlassenden Batterien in eine Art „Sparmodus“ geht, damit auch sie das Ende der Partie erreicht.
Ein anderen Spieler bemerkte nach der 4. Runde, er solle doch wohl den Friedensnobelpreis bekommen. Er habe schließlich schon 4x Remis gespielt. Der Schiedsrichter – mit Humor gesegnet – antwortete: „Das geht leider nicht. Dafür müssen Sie mindestens 7 Remis nachweisen.“
In einem großen Turniersaal ist von solchen Szenen nicht viel zu bemerken, weil abgesehen von den zwei betroffenen Spielern die anderen ja ruhig ihre Runde beenden wollen.
Manchmal ist auch praktische Hilfe gefragt. Ein Kind stürzte zu Beginn der Runde in den Saal, das Handy angeschaltet in der Hand, warf seine Tasche auf den Boden und sich auf den Stuhl. Wohin in der Eile mit dem Smartphone? Schließlich war die Runde schon freigegeben. In seiner Verzweiflung fand er eine eher suboptimale Lösung: Das Handy landete mit leuchtendem Bildschirm nach oben auf dem Stuhl deutlich sichtbar quer unter dem Oberschenkel. Mit Unterstützung des Schiedsrichters begann die Runde an diesem Brett 30 Sekunden später, denn dass Gerät konnte dann doch noch ausgeschaltet seinen Platz in der Tasche finden.
Und dann gab es noch die kuriose Situation, in der Schwarz am Zug unter Ausnutzung großer Teile seiner Bedenkzeit überlegte und überlegte, während Weiß sichtbar nervös wurde. Schwarz machte nach einer gefühlten Ewigkeit seinen Zug und drückte die Uhr. Weiß zog sofort, drückte die Uhr und raste aus dem Saal. Zur großen Verwunderung fand er kurze Zeit später einen Schiedsrichter am Brett vor. Er hatte nämlich in seiner Not – ihn drängte ein menschliches Bedürfnis – seine Figur auf ein falsches Feld gestellt.
So ereignisarm ist es im Turniersaal also gar nicht; im Sinne eines ungestörten Ablaufs muss das nur nicht jeder bemerken.
Der Zug am Ende des Tunnels
- Geschrieben am 06. Oktober 2021 10:43 Uhr von Heike Wöst
Bei bestem Wanderwetter startete die „Schiedsrichtergeführte Harzwanderung“ mit Martin Sebastian und Egmont Pönisch – und nicht zu vergessen dem obligatorischen Verpflegungsbeutel, der unterwegs für die nötige Stärkung sorgte. Dass der Boden vom vormittäglichen Regen noch nass war, erwies sich an den meisten Stellen als unproblematisch und störte die 21 Wanderfreunde wenig.
Noch in Wernigerode zog im Humboldtweg ein Schloss-Modell, dass sich ein Einheimischer privat in den Vorgarten gebaut hatte, alle Blicke auf sich.
Vorbei am Brockenbad verlief die Strecke zum Elversstein zwischenzeitlich etwas anders als geplant, und es ging über den Märchenweg. Auf dem 499m hohen Berg angekommen, schweifte der Blick über die Harzlandschaft, zum Brocken und ins Drängetal mit der Trasse der Harzquerbahn.
Einige Wanderfreunde, die im richtigen Moment an der richtigen Stelle waren, hatten Glück und konnten die Schmalspurbahn aus dem etwa 58 m langen Thumkuhlenkopftunnel ausfahren sehen.
Aber auch die Freunde von Flora und Fauna kamen auf ihre Kosten. Begeisterung entfachten unter anderem einige Feuersalamander, von denen einer von den vorneweg Wandernden zu seinem Schutz an den Rand des Weges verfrachtet wurde. Am Ende der Gruppe verbreitete sich kurzzeitig die Falschmeldung, es würden jetzt schon Schnecken gerettet, was für einige Erheiterung sorgte.
Trotz deutlich länger Strecke als im Vorjahr, ungeachtet einiger enger Stellen, die man sich mit den Mountainbikern teilen musste, und auch wenn an anderen Stellen noch feuchte Holzstege zur Vorsicht mahnten, haben die Wanderfreunde den Weg auch in diesem Jahr bestens gemeistert.
Spät war sie zurück, die Wandergruppe, und ansterengend war's. Spaß hat es trotzdem – oder vielleicht gerade deswegen – gemacht. Man war sich einig: Im nächsten Jahr soll es wieder mit den Schiedsrichtern durch den Harz gehen!
Wir danken Ilona Kindermann für die Fotos.
Geben und Nehmen im Turniersaal
- Geschrieben am 05. Oktober 2021 13:21 Uhr von Heike Wöst
Mit Spannung erwartet, warf am Morgen die erste Auslosung beim Preisrätsel des Tages ihre Schatten voraus. Unter den 32 eingereichten Antworten waren die von Verena Klees, Robert Klees, Philipp Zitzelsberger und Yunong Elis Lu komplett richtig. Kaiwen Wang, jüngster Teilnehmer im Turnier durfte den Gewinner ermitteln und loste Philipp Zitzelsberger aus, der sich über eine DVD „FRITZ TRAINER Master Class Bobby Fisher“ von ChessBase freuen durfte.
Vor der 4. Runde versammelten sich ganz besondere Spieler vor der Bühne: Ilona Kindermann, Herbert Malchow und Jörg Schiefer; in diese illustre Runde gehört auch noch der wegen „spielfrei“ abwesende Dr. Werner Freier. Alle haben etwas wirklich Außergewöhnliches geschafft, denn sie waren bei allen 12 Ausgaben des Deutschlandcups / Cups der Deutschen Einheit in Wernigerode dabei.
Den Jubilaren wurde unter dem Applaus der Spieler im Saal ein Blümchen überreicht. Allerdings war dann das allgemeine Staunen groß, als sie die Blumen direkt wieder abgeben sollten.
Stattdessen reichten ihnen die Schiedsrichter Martin Sebastian und Bernhard Riess je eine Brockenhexe. Wie sich herausstellte, durften sie diese aber auch nicht behalten.
Denn die „Leih-Hexen“ waren gedacht für Guido Giese und Volker Knolmayer, die beide zum 10. mal beim Turnier in Wernigerode teilnehmen, sowie für Markus Hempel und Ralf Schober, die beide zum 11. mal dabei sind, aber im vergangenen Jahr in der besonderen Corona-Situation keine Ehrung erhalten hatten.
Nach der Übergabe der Hexen bekamen Ilona Kindermann, Herbert Malchow und Jörg Schiefer natürlich auch ihr Blümchen zurück.
Aus dem Turnier gibt es nach vier Runden keine besonderen Vorkommnisse zu berichten. Am Ende der 4. Runde zeigte sich, dass in diesem Jahr nur drei Spieler mit 4 Punkten aus 4 Runden eine Chance haben, mit den vollen 7 Punkten das Turnier abzuschließen: Frank Erdmann aus Gruppe 5, Nico Förster aus Gruppe 6 und Linus Freise aus Gruppe 9.
Petrus und die Damen vom Schach
- Geschrieben am 05. Oktober 2021 13:20 Uhr von Heike Wöst
Sorgen machte er, der Brockenausflug, und das wirklich zu Recht. Denn wer im Vorfeld den Wetterbericht verfolgte, wurde durch Meldungen wie „Orkan mit Windgeschwindigkeiten von 100 bis 120 km/h“ aufgeschreckt, gepaart mit Warnungen vor Regen und umherfliegenden Bäumen.
Aber wie schon so oft hatte Petrus eine Einsehen mit den Damen, die beim Begleiterausflug mit der Harzer Schmalspurbahn Norddeutschlands höchstem Berg zustrebten. So war es zwar kalt, aber trocken und vor allen Dingen nicht sehr windig.
Der Abfahrt am Bahnhof Wernigerode um 9.40 Uhr stand also nichts im Wege. Die 13 Damen konnten alle einen Sitzplatz ergattern, und so ging es fröhlich und entspannt den Berg hinauf.
Unterwegs ereilte die Gruppe dann der Schrecken. Denn der traurige Zustand des Waldes im Nationalpark machte alle doch nachdenklich. Wo früher dichter Nadelwald stand, bieten sich heute ungewohnte Ausblicke, teilweise bis ins Tal.
Oben angekommen, teilte sich die Gruppe. Einige Damen zog es eher in die Gaststätte, andere strebten dem Museum zu, wieder andere erwanderten sich das Brockenplateau nach Lust und Laune.
Diszipliniert erschienen alle rechtzeitig zur Abfahrt, und so konnten unter Einsatz der Gruppe - Motto „Wer gut zu Fuß ist, rein in den Wagen zum Plätze freihalten“ - auch für die Heimfahrt wieder Sitzplätze für alle organisiert werden.
64 Felder – 64 Spieler
- Geschrieben am 04. Oktober 2021 16:44 Uhr von Heike Wöst
Mit Sarah Sophie Feist ist ein „Feiertagskind“ im Turnier, denn sie hat am Tag der Deutschen Einheit Geburtstag. Ihr und den beiden Geburstags“kindern“ vom Eröffnungstag, Franz Kurpiela und Dieter Donath, überreichte der Hauptschiedsrichter vor Beginn der 2. Runde je ein Heft „Schach-Problem – 100 Taktik-Aufgaben“ von Chess Base.
Nach der Runde startete der Umbau des Spielsaals, denn schon vorab hatten zahlreiche Schachfreunde Interesse bekundet, am nachmittäglichen Blitzturnier der Harzsparkasse teilzunehmen.
In einem mit 64 Spielern gut gefüllten Saal fand sich auch Detlef Kürten von der Harzsparkasse ein, der gleich eine ganze Gruppe junger Spieler aus seinem Heimatverein, dem SV Halberstadt, mit zum Turnier brachte. Mit Dr. Dirk Jordan, Bernhard Riess und Martin Sebastian wechselten außerdem drei Mitspieler die Seiten und wurden vom Schiedsrichter zum Spieler.
Nach 11 spannenden Runden, schnell und korrekt ausgelost von Pairing Officer Eckart Stets und Ute Bornkampf, standen die Sieger und Platzierten fest, und die von der Harzsparkasse gestifteten Pokale und Preise konnten von Hauptschiedsrichter Jürgen Wischumerski übergeben werden.
Die ersten drei Plätze belegten Ralph Kahe von Rochade Magdeburg mit 10 Punkten aus 11 Runden, Dr. Dirk Jordan vom Schachfestival Dresden mit 9.5 Punkten und Philipp Zitzelsberger vom SC Oranienburg mit 8,5 Punkten. Alle drei durften sich über einen wertvollen Pokal sowie einen Sachpreis freuen.
Die weiteren Plätze belegten Sven Hagemann vom KSV Braunschweig (8,5), Frank Dannhauer vom SV Halberstadt (7,5), Samuel Maar von der TG Wehlheiden (7), Felix Kort vom Hamburger SK (7), Helge Verhoef vom Hildesheimer SV (7), Luca Englert (7) und Horst Wunder vom FC Nordhalben (7) und suchten sich Sachpreise.
Da mit Felix Kort und Luca Englert die besten Jugendlichen U18 schon unter den Geehrten waren, erhielten Lu Siuyan vom SC Harburg (7 Punkte, Gesamtrang 11) und Linus Freise (6,5 Punkte, Gesamtrang 20) die Sachpreise. Als beste Frau wurde Heike Könze (6,5 Punkte, Gesamtrang 14) geehrt. Und da bei den Senioren 65+ Ralph Krahe und Dr. Dirk Jordan ebenfalls die besten zwei schon geehrt waren, durften Bernd Schäfer vom TV Freiberg (6,5 Punkte, Gesamtrang 16) und Dieter Donath vom Hildesheimer SV (6,0 Punkte, Gesamtrang 23) die Preise entgegennehmen.
Damit sehen wir mit Freude einem neuen Blitzturnier der Harzsparkasse im kommenden Jahr entgegen und danken allen, die zum Gelingen beigetragen haben: den Spielern, dem Schiedsrichter-Team, und der Harzsparkasse.
Langjährigen Teilnehmern dürfte allerdings etwas gefehlt haben, denn der notorisch unzuverlässige Beamer, versah in diesem Jahr erstaunlicherweise ohne nennenswerte technische Pannen seinen Dienst.
Wichtig wie die Feuerwehr
- Geschrieben am 04. Oktober 2021 11:43 Uhr von Heike Wöst
In Richtung der ehemaligen „Armengassen“ führte der Weg vom HKK-Hotel. Und in den kleinen und eng bebauten Straßen wurde deutlich, warum Stadtbrände in früheren Zeiten ein echtes Problem darstellten. Oft hatte die Bunte Stadt am Harz trotz allerlei Schutzmaßnahmen, wie Brandmauern zwischen den Häusern, darunter zu leiden. Ein Teilnehmer hatte die rettende Idee und wunderte sich über das Gelächter, als er fragte: „Haben Sie schon mal über eine Feuerwehr nachgedacht?“
Denn natürlich war die Brandbekämpfung auch in früheren Zeiten einer der entscheidenden Aspekte städtischen Zusammenlebens.
Erneut durften wir uns über eine Führung freuen, die auch den langjährig Teilnehmenden immer wieder neue Aspekte der Stadt näherbrachte. Und so ging es nach dem Exkurs über die Wichtigkeit der Brandbekämpfung weiter über die Hauptstr. zum bekannten Wernigeröder Rathaus.
Auch mit einem weiteren Irrtum konnte der Stadtführer aufräumen. Es stellte sich nämlich heraus, dass eine Teilnehmerin dachte, die Stadt habe 2,6 Mio. Besucher pro Tag. Da das wohl ein bisschen viel wäre, wusste der kundige Einheimische zum Glück, dass es tatsächlich 2,6 Mio Tagesbesucher im Jahr sind, die nach Wernigerode kommen – immer noch eine Menge!
Vom Rathaus aus führte der Weg vorbei an der Stiftskirche St. Sylvestri mit dem angeblichen Gründungsstein der Stadt zum schmalsten Haus, bevor die Teilnehmer im Schiefen Haus ihren Gleichgewichtssinn testen durften.
Eine emotionale Geschichte gab der Stadtführer seiner Gruppe noch mit auf den Weg. Denn den Wernigerödern war der Weg zum nahe gelegenen Brocken über viele Jahre versperrt. In der Wendezeit machten sich die Bürger auf zu ihrem Hausberg und rüttelten – ähnlich wie an der Mauer und anderen Sperranlagen – an den Zäunen, die den Zugang versperrten. Den „Ureinwohnern“ ist dieser erste Besuch auf „ihrem“ Brocken als ein großer Moment in Erinnerung geblieben.