Deutschland-Cup 2013 in Wernigerode

Die Schacheröffnung

 

Siegerin des Blitzturniers 2012: Katrin Dämering (SC Leipzig-Lindenau)155 Spieler und Spielerinnen hatten sich bis gaaanz knapp vor Schluss für den Deutschland-Cup 2013 vorangemeldet. So richtig gezählt werden die Häupter unserer Lieben ja immer noch mal im Turniersaal; wer weiß, ob eine Angemeldete nun vielleicht doch nicht gekommen ist? Spielerzahl mal Anzahl der Bauern geteilt durch die Anzahl der Türme eines Brettes muss immer eine gerade Zahl ergeben - probiert's aus!

Das war garantiert auch schon in den vergangenen Jahren so, allerdings mit einer anderen Teilnehmerzahl: 2012 waren 133 Schachfreunde in Wernigerode, 2011 waren es 96 und 2010 starteten wir zum Eingewöhnen mit 87 Spielerinnen und Spielern am Brett, am Buffet und in der lustigen Bimmelbahn. Mithin: Seit 2010 geht's stetig bergauf.

"Wir werden nicht nur immer mehr, sondern auch immer besser", erläuterte Turnierdirektor Dr. Dirk Jordan. "Beim ersten Turnier stand vielleicht noch der Freizeitgedanke mit Brauereibesichtigung, zu Fuß hoch auf den Berg und Fahren mit der Bimmelbahn im Vordergrund. Wir haben mit diesem Turnier auf wohl einmalige Art Spaß, Freizeit und ein bisschen Wettkampf verbinden können. Heute haben alle noch immer unglaublich viel Spaß, aber das Turnier hat sich eben auch zu einem starken Wettkampf engagierter Spieler entwickelt, in dem einem am Brett nichts geschenkt wird."

Ingrid Schulz, die das Rahmenprogramm organisiert hat, kam gerade zu unserem Gespräch hinzu und sagte, "Rathaus- und Stadtführung Wernigerode, Schlossbesichtigung, Ausflug nach Quedlinburg, Fahrt mit der Brockenbahn und die Besichtigung der Glas-Manufaktur in Derenburg bieten aber auch 2013 allen Spielern und den vielen Angehörigen eine Menge Spaß neben dem Schach. Das wird wieder ein richtig schönes Turnier."

Der "D-Cup" wurde nach der deutschen Vereinigung geschaffen und findet deshalb symbolträchtig auch (fast) auf dem Brocken statt, also dort, wo man heute wieder nach Ost und West rundherum eine ganze Menge Deutschland sehen kann. Und deshalb wird der 3. Oktober, der Deutschlandtag, eben auch von diesem kleinen Schachfest umschlossen. Das ist keineswegs der einzige Feiertag, der in diese Turnierwoche fällt ("Du bist nicht allein ..."); vom 1.-3. Oktober (tatsächlich!) ist in China Nationalfeiertag; am 2. Oktober 1889 wurde Gandhi geboren, was in Indien alljährlich für größere Feste zu sorgen pflegt; am 5. Oktober wird in Portugal der "Tag der Republik" begangen; und am 6. Oktober ist Deine Siegerehrung, Dein Feiertag im Rathaus zu Wernigerode.

Porzellan-Pokal der Dresdner Porzellan-ManufakturEröffnet wird das Turnier am Dienstag. Das geschieht durch den Vizepräsidenten des Deutschen Schachbundes Michael Woltmann zusammen mit dem Präsidenten des Landesschachverbandes Sachsen-Anhalt, Dr. Günter Reinemann und durch Turnierdirektor und Conférencier Dr. Dirk Jordan. Beendet wird das Turnier im Rathaus Wernigerode durch die Siegerehrung, die vom Präsidenten des Deutschen Schachbundes, Herbert Bastian, vorgenommen werden wird, an dessen Seite der Vizepräsident des Deutschen Schachbundes, Michael S. Langer stehen wird. In ihrer Mitte befindet sich an diesem Tag der stellvertretende Oberbürgermeister von Wernigerode, nämlich Bürgermeister Andreas Heinrich, auf den wir uns ganz besonders freuen. Diese drei werden jedem Sieger einer Gruppe je einen der wunderschönen Pokale der "Dresdner Porzellanmanufaktur" übergeben. Jedes dieser Kunstwerke hat einen Wert von rund 400,-- Euro; so was hat ja nun nicht jeder zu Hause stehen.

Eine Besonderheit haben wir auch hier zu bieten: Laudator Dr. Reinemann gratuliert nicht nur, sondern er spielt auch mit! Er ist damit so wie einerseits der Mitbegründer des Deutschen Schachbundes und Schachmeister Max Lange (genau, der mit dem Gambit und imposantem Vollbart) und andererseits der jetzige Präsidente des Deutschen Schachbundes, der Internationale Meister Herbert Bastian (nahm an der letzten Deutschen Meisterschaft teil), ein "spielender Präsident", was neben allen Erfolgen im Dienste des Verbandes natürlich eine ganz besondere Leistung ist.

Du kannst Dich als Turnierleiter schützend über die Bretter werfen und die Uhren mit Stacheldraht versehen - irgendwo blitzen trotzdem schon einige Enthusiasten, bevor die Partien gestartet wurden. Das ist eben Schach und das spiegelt dessen unglaubliche Faszination. Die werden bei der Eröffnung mit ihrem blitzschnellen Spiel aufhören, können aber (mindestens) am Freitag um 17:30 Uhr weitermachen, denn dann findet das immer wieder gut besuchte BLITZTURNIER der Harzsparkasse statt. Fünf Minuten pro Partie, wer die Bedenkzeit überschreitet, lacht über die damit verlorene Partie. Es sind fünf Minuten pro Partie und nicht fünf Tage pro Zug, wie sie der Chemnitzer Fernschach-Großmeister Dr. Fred Kunzelmann gewohnt sein mag. Man sieht, hier neben dem Brocken kommen wirklich alle Arten von Schachspielern zusammen - und sie werden zusammen Spaß haben.

Im vergangenen Jahr stahl sie den Kerlen ganz gelassen die Schau: Katrin Dämering. Wer sagt da: "kenn' ich nich' ..."? Na, hör mal, Schachfreundin Dämering trägt den WFM-Titel (nein, das ist keine Besteck-Marke!), spielt in der Zweiten Bundesliga für den SC Leipzig-Lindenau und besticht - und zwar durch ihre nette Art, durch ihre DWZ von 1961 und durch eine pralle Elo von 2050. Du meinst, das ginge vielleich docch noch irgendwie besser? - Na klar, im Fernsehen ... Wir melden uns wieder, wenn die ersten Bauern gezogen haben!