Deutschland-Cup 2014 in Wernigerode

Deutschland-Cup 2014: Die Wernigeröder Sieger

 

Sieger des Deutschland-Cups 2014So eine Ehrung der Sieger ist doch eine tolle Sache, oder? Besonders, wenn sie in einem so schönen Rathaus wie dem von Wernigerode stattfindet, vor einer Menge applaudierender Prominenz und natürlich im Kreis der Spieler, mit denen man eben noch im Wettkampf stand. Die Leistung des anderen wird im Schach immer aufrichtig respektiert.

Und sie waren alle da: Peter Gaffert, Bürgermeister von Wernigerode, Björn Rosenberg, Direktor des gastgebenden HKK Hotels Wernigerode****; Caissa, manchmal abwesende Schachgöttin und Michael S. Langer, Vizepräsident des Deutschen Schachbundes (DSB) und besser als jede Schachgöttin, aber das weiß er ja selbst. Er dankte allen Organisatoren und Sponsoren und natürlich den Spielern für deren Aktivitäten neben und vor den Brettern. Bürgermeister Gaffert berichtete in freundlichen Worten, dass auch er wisse, was im Schach Sizilianisch bedeute und er sehr wohl geradezu intime Kenntnisse des Schäfermatts habe.

Von diesen Teilnehmern war ich begeistert", sagte die Organisatorin des Rahmenprogramms, Ingrid Schulz. "Die waren alle so was von nett! Und jeder war pünktlich: Im Turniersaal, bei den Touren, einfach toll!" Komplimente wie dieses geben wir hier gerne weiter.

In gewisser Hinsicht anwesend war auch unser lieber Freund Dr. Günter Reinemann, Präsident des Landesschachverbandes Sachsen-Anhalt, der sich für eine andere Repräsentation entscheiden musste, aber ein kleines Grußwort hinterließ. "Auf diesem Wege möchte ich den Siegern des D-Cups 2014 sehr herzlich gratulieren und Ihnen allen für Ihre Teilnahme danken (wieder 154 Teilnehmer – ganz prima!)! Auf der Homepage habe ich mit großem Interesse den Verlauf des Turniers und auch die eindrucksvollen Berichte und Fotos vom Rahmenprogramm verfolgt (beim Foto des Windbeutels bekam man ja sofort Appetit). ... Bleiben Sie dem D-Cup auch 2015 weiter gewogen und motivieren Sie weitere Schachfreundinnen und Schachfreunde Ihrer Vereine zur Teilnahme!"

Das können wir nur unterstützen (wird ja keinen wundern) und fügen hinzu: Der nächste D-Cup findet wieder am gleichen Ort statt, mit anderem, aber wieder unglaublich schönem Rahmenprogramm und zwar vom 29. September bis 4. Oktober 2015 - schon mal im Kalender markieren!

 

Gruppen 1 & 2, DWZ 2000 bis 2199

In dieser Spitzengruppe, in der Platingruppe am Wernigeröder Oktober-Brocken 2014, siegte der über alle Maßen großartige Steffen Michel vom VfL Gräfenhainichen (Sachsen-Anhalt) mit 4,5 Punkten! Einen halben Punkt vor den Verfolgern liegend ist das ein natürlich klar verdienter Erfolg. Ein Grund für diesen Treffer auf die Zwölf könnte sein, dass er spielt und spielt und ... http://www.schach-kompakt.de/berichte-diagramme/schach/G0114/036/
Im Bezirkspokal holte er im September auch unlängst die Keule aus der Tasche (Handy darf man ja nicht mehr) und siegte knorrig und auch in der Landesliga B sehen wir nach einer Runde am 1. Brett (wo sonst?) den ersten Punkt. http://ghcschach.wordpress.com/mannschaften/i-mannschaft/

Vorjahres-Matador Matthias Budzyn wusste auch in diesem Jahr wieder tief zu beeindrucken und erfreute alle, bis auf die Konkurrenten, mit seinem zweiten Platz. Dritter wurde der Professor Prüfer, der eine bessere Feinwertung als (der damit Vierte) Sven Wobbe aufwies. Ralf Schöngart mag zwar vielleicht auch eine "Tante Trude aus Buxtehude" in der Verwandtschaft aufweisen, jedenfalls aber wohnt er selbst in diesem Ort und wurde nun im weit entfernten Wernigerode beim D-Cup 2014 mit 3,5 Punkten Fünfter. Im folgten in dieser zusammengefassten Gruppe der schon oben bezeichnete Jürgen Juhnke und weitere fünf Spieler nach.

In gewisser Hinsicht siegte in "Gruppe 1" Prof. Dr. Friedbert Prüfer (Lok Engelsdorf, Elo 2108) mit 4,0 Punkten vor Jürgen Juhnke (Lister Turm, Hannover, Elo 2137). Das versteht aber kaum jemand, schließlich waren ja beide Gruppen zusammengefasst worden - sonst hätten die zwei einzigen Spieler der 1er Gruppe ja ein Match über 6 Partien austragen müssen. Das hat seinen eigenen Reiz, stand hier aber nicht zur Debatte.

 

Gruppe 3, DWZ 1900 bis 1999

In dieser Gruppe mit ihren nur zehn Kombattanten gewann einer, den wir in unseren Beiträgen (warum wohl?) bereits hier und auch da erwähnten, nämlich Marius Gramb vom Brühler SK (Rating 1921), der mit vier aus sechs einen Vorsprung von einem halben Punkt vor allen anderen herausspielte und also souverän siegte.

Der Mann von der Elbe ... halt!, von da kamen ja viele in diesem Turnier ... also von der Süderelbe, Denis Schermer aus Fischbek (Rating 1943) war der Mann mit der besten Feinwertung der "Spieler-Kolonne" mit 3,5 Punkten. Ihm folgten, fein gewertet, Thomas Engelbert (Hainstädter SC), Hans-Jürgen Nägele (Schwaikheim), Christoph Wolff (Buer-Hassel) und dann doch mit 3,0 Punkten Andreas Schindele (Rheinstetten). Die aufgeführten Städte vermitteln den zutreffenden Eindruck: Quasi ganz Deutschland reiste dieser Tage nach Wernigerode!

 

Gruppe 4, DWZ 1800 bis 1899

Das war ja eine heiße Gruppe! Hier ging's richtig eng zu. Gut, der erste Platz war noch unumstritten, den sicherte sich nämlich mit einem ganzen Punkt Vorsprung Uwe Hartig (Dresden-Leuben, Rating 1884) mit 5,0 Punkten.

Aber dann ging's ja erst so richtig los ... Am Ende lag hauchdünn Dr. Irmin Meyer (Werder Bremen, Rating 1878) mit 4,0 Punkten, 17,5 Buchhölzern und 12,5 Sonnebörnern vor dem Dritten Alexander Stuhlmann, (Johan. Eppend. Hamburg, Rating 1822), der lediglich durch die Sonneborn-Berger-Wertung von 11,25 vom Bremer zu differenzieren war.

Und es ging so ähnlich weiter! Lutz Bohne (Herxheim, Rating 1846) kam mit 3,5 Punkten und 15,5 Buchhölzern als Vierter rein, der ihm als Fünfter folgende Dr. Werner Freier (Hildesheim, Rating 1856) hatte das Pech, "nur" 15,0 Buchholzpunkte zu haben und der Sechste Dr. Hans-Dieter Maetzing (Narva Berlin, Rating 1824) wies noch immer die gleiche Punktzahl, aber 12,5 Buchhölzer auf. So etwas rechnet man ganz gerne noch mal nach, also kam das Ergebnis dieser Gruppe als letztes über uns.

 

Gruppe 5, DWZ 1700 bis 1799

In diesem Wettbewerb stand der 1990 geborene Alexander Gaul (DWZ 1775) vom Düsseldorfer SK schon früh am Dienstag als Sieger fest. Warum in seiner DWZ - Karte (das "D" vermutet man ja oft als für "Deutschland" stehend) für 2012 und 2013 jeweils ein Eintrag mit "Schweiz, 1. Liga" steht, werden wir noch herauszufinden versuchen. Vielleicht heißt ja auch nur irgendein Flecken in NRW "Schweiz", schließlich gibt's "Kalifornien" ja auch an der Ostsee (Schönberg). Tino Paulsen von den Schachfreunden Hamburg wurde Zweiter. Eine saubere, runde Sache, viereinhalb Punkte, ein halber vor den Folgenden, eine blanke, verdiente Silbermedaille.

Eben diese Folgenden mit 4,0 Punkten waren Michael Tornow (Wusterhausen), Jörg Dölle (Eiche Reichenbrand), Alexander Kempf (Hainstädten) und Jochen Göpfert (TuS Coswig), der Bester des Feldes mit 3,5 Punkten war und als Sechster vor weiteren 13 energisch nachdrängenden Spieler reüssierte.

 

Gruppe 6, DWZ 1600 bis 1699

Philipp Zitzelsberger (Oranienburg) & Till Joerres (Düren) haben's geschafft! Mit 4,5 Punkten sind beide ganz gleichauf und die in derlei Fällen oft entscheidende Feinwertung - gab's heute mal nicht. Nein, tatsächlich war sie einfach gleich: Beide mit 19,5 Buchholz und 13,75 Sonneborn-Berger.

Was kann man da machen? Jeweils einem der beiden ein Besuchsrecht beim anderen bzw. beim Pokal einräumen? Nein! In einer von allen als wirklich schön empfundenen Geste der Turnierleitung, die von den Turnierteilnahmen mit Applaus bedacht wurde, erhielten beide einen natürlich gleich großen Pokal. Wie gesagt, die Dinger sind nicht nur schön, sondern auch wirklich wertvoll - herzlichen Glückwunsch!

Die nachfolgenden drei Spieler kamen auf 4,0 Punkte: Gunnar Gailis (Hilden), Bernd Watermann (Barsinghausen) und Jens-Peter Wulff (Grevesmühlen); der Tross der Wettkämpfer mit 3,0 Punkten wurde von Torsten Mielke (Zehdenick) angeführt.

 

Gruppe 7, DWZ 1500 bis 1599

Thomas Bertram aus Bad Lausick (Rating 1593) kam ebenso auf tolle 5,0 Punkte wie Michael Schomann aus Kücknitz (1506), hatte aber am Ende die kaum mehr messbare Kleinigkeit eines halben Buchholzpunktes mehr auf dem Konto und musste sich nun mit dem etwas größeren Pokal abschleppen ... die Pokale sind übrigens echte Wertgegenstände, hier in der Porzellanmanufaktur nur für dieses Turnier gefertigt und schon etwas bedeutend Anderes als mancher trübe Blechkübel, der einem anderswo zugesteckt worden sein mag.

Hardy Wenske (Kiel) und Udo Mahnke (Wolfsburg) kamen beide auf 3,5 Punkte und wurden damit guter Dritter bzw. Vierter; in einem breiten Feld von Spielern mit 3,5 Punkten lief Volker Knolmayer (Bettringen) knapp vor Torsten Kumbernuß (Mecklenburger Springer ... hm, ein seltsamer Ort, nicht wahr? Es ist aber wirklich so: Spiellokal Bahnhofstr. 32, 23972 Dorf Mecklenburg) über die feingewertete Ziellinie, vor elf weiteren Wettkämpfern.

 

Gruppe 8, DWZ 1400 bis 1499

In dieser Gruppe sahen wir Gerd Scholz mit fünf aus sechs und so mit einem wirklich schönen Ergebnis siegen. Der kommt aus Frankfurt. Hier sollten wir etwas genauer sein: Vom SV Preußen Frankfurt (Oder) und spielt also in dem nach der Viadrina zweitgrößten und wohl östlichsten Verein Deutschlands (oder ist z.B. Dresden noch weiter im Osten gelegen?).

Fast Schritt halten konnte Steffen Schille, der für Chemie Böhlen die Zaubertränke seiner Schachkombinationen anrührt und mit 4,5 Punkten ein tolles Turnier spielte. Hans-Rainer Langner (Schmargen) kam auf 4,0 Zähler und wurde damit Dritter, gefolgt von Hanns Schießl (Hoyerswerda), Stephan Tschirschwitz (Lasker Steglitz-Wilmersdorf - einer der leider nur wenigen, insgesamt wohl nicht gerne reisenden Berliner) und Joachim Ruhs (Halle-Neustadt) vor weiteren sieben Spielern.

 

Gruppen 9 & 10, DWZ 1200 bis 1399

"In Gruppe 9/10 gingen die Partien der beiden vorderen Bretter remis aus", sagte der Flurfunk. Super. Was hieß das jetzt für die anderen? Würde der Favorit Iorvik Verhoeven wiederum goldbekränzt zurück nach Frankfurt an der Oder brettern? Hmm ... Erstmal abwarten und Kaffee trinken, war die Devise der Redaktion. Und warten ... warten ...

Endlich kam die Nachricht! Donnerwetter! Er hat's zum zweiten Mal geschafft! Iorvik Verhoeven von der USC Viadrina Frankfurt (Oder) kam ebenso wie die folgenden drei (!) Spieler auf 4,5 Punkte, aber zu einen haben die nicht solche Freunde und Betreuer wie Kristine Pews und Norbert Heymann und zum anderen haben Marcus Pillath (Vaihingen-Rohr ... liegt ja nun auch nicht gerade gleich um die Ecke) und Eckart Droste (Preetz) irgendwelche belanglosen, feingewerteten Punktekrümel weniger. Aber eben auch nur das! Das ist fies, gemein und ungerecht, bleibt auch ungerächt, aber so ist Schach und so ist der zweite und dritte Platz, ich kann's ja auch nicht helfen, auch wenn ich gerne möchte.

Der Schachtiger Joachim Glaschak (Langenhagen) hatte die beste Haltungsnote unter den Spielern mit 4,0 Punkten, praktisch gleichauf begleitet von Andreas Winkler (Frankfurt-Oder) und Werner Schießl (Hoyerswerda), die damit den vierten, fünften und sechsten Platz belegten.

 

Gruppe 11, DWZ 1100 bis 1199

In dieser gar nicht zu unterschätzenden Gruppe dominierten endlich mal eine Dame! Ganz vorne: Helga Helm (DWZ 1177) von der SG BiBaBo Leipzig mit sehr schönen 5,5 Punkte aus ja nur sechs Partien = 94%. Eigentlich ist dieser Sieg auch für die Wett-Büros in London und Hongkong keine Überraschung, denn schon 2013 gelangen Helga Helm gleich zweimal so "richtig satt hingelangte" Ergebnisse von 3,5 aus 5 in der DSAM, also eine Art Aufgalopp unserer Leipziger Schachfreundin zum jetzigen "Gipfelturnier" am Brocken.

Jörg Schiefer vom USC Magdeburg trug den 11er-Vizemeister-Titel davon - allerdings nicht weit, eben nur bis Magdeburg. Und Felicitas Maar (Fuldatal) war diesmal die bessere der Zwillinge, denn sie wurde mit vier aus sechs sehr gute Dritte. Ihre Schwester Patricia kam mit der dünnen Höhenluft in Wernigerode nicht zurecht und schnitt etwas schwächer als Felicitas ab. Hans Kusch, Ilona Kindermann und Ray Klauck (Viadrina Frankfurt) kamen alle auf 3,5 Zähler und belegten also Platz 4-6.

 

Gruppe 12, DWZ bis 1099

In dieser Gruppe verlor der Spitzenreiter Frank Hauswald an Brett 1 gegen Peter Kirsten in der letzten Runde. Beide hatten nun 5 Punkte. Würde noch ein anderer an ihnen vorbei kommen? Nein.

Peter Kirsten (SG Aufbau Elbe Magdeburg) gewann das Turnier in dieser Gruppe mit 5,0 Punkten vor Frank Hauswald (Bischofswerda) mit der wegen seines Sieges im direkten Vergleich besseren Feinwertung. Carl Heinrich Bellgardt (Viadrina Frankfurt (Oder)), Antje-Christine Krüger (Fredersdorf / Vogelsdorf) und Sholeh Mohammadi (Marburg) "machten" zusammen 12,0 Punkte, jeder einzelne aber nur vier und wurden Dritter, Vierter und Fünfter, denen Horst Knöner (Wambel) als Bester derer mit 3,5 Punkten folgte.